Trainingspause und Angst davor, nicht mehr in die alte Form zurückzufinden? Keine Sorge: Die Muskelkraft kommt zurück. Manchmal schneller als gedacht, der Körper erinnert sich.
Trainingspausen sind gar nicht schlimm. Manchmal sind sie sogar von Vorteil. Denn Muskelzellen bilden nicht nur einen, sondern mehrere Zellkerne, wenn sie durch entsprechendes Training der Skelettmuskulatur zum Wachstum angeregt worden sind. Dadurch kann es zum sogenannten Muscle Memory Effect kommen. Dieser Begriff bedeutet übersetzt so viel wie „Muskelgedächtnis“. Wenn das Training mal stoppt, ist das kein Grund zur Panik. Zwar baut sich die Muskelmasse allmählich ab, aber die Anzahl der Zellkerne bleibt erhalten und auf sie kommt es an. Aber was steckt dahinter?
Interessant:
Die Skelettmuskulatur wächst, weil Proteine in den Muskelfasern aufgebaut werden. Diese Prozesse steuern die Zellkerne. Wo sie vorhanden sind, kann dieses Potenzial bei erneuter Belastung jederzeit abgerufen werden. Das ist ähnlich wie mit anderen Fähigkeiten: Was gelernt wurde, wird nicht vergessen. Kraftsportler machen sich diesen Effekt sogar in speziellen Trainings zunutze. Alle sechs bis zehn Wochen halten sie eine Pause von bis zu 14 Tagen ein. Auf diese Weise lösen sie in den Muskelzellen einen neuen Aufbaureiz aus und werden dadurch quasi noch stärker. Allerdings: Jeder Mensch ist einzigartig. Daher lässt sich auch keine verbindliche Regel für den Muscle Memory Effect aufstellen.
Der Fitnesszustand der mehr als 650 Muskeln im menschlichen Körper ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Gewicht und einen aktiven Stoffwechsel. Wer trainierte Muskeln hat, sollte sie erhalten. Je früher wir mit dem Training starten, desto besser. In nur zwölf Monaten lässt sich die vorhandene Skelettmuskulatur um mehr als 100 Prozent aufbauen. Das gilt für Couch-Potatos ebenso wie für Kraftpakete und hängt auch nicht vom Alter ab. Einfach anfangen, so einfach ist das.