Lass dich nicht
verkohlen!
Aktivkohle
Sie soll in Sachen „Detox“ wahre Wunder vollbringen: Aktivkohle ist plötzlich allgegenwärtig. Zahncremes, Gesichtsmasken, Shampoos, ja sogar Nahrungsmitteln wird sie zugesetzt und überrascht mit einer außergewöhnlichen Optik. Aber was ist dran am dunklen Hype?
Die Aktivkohle im schwarzen Smoothie unterscheidet nicht zwischen Giftstoffen und gesunden Stoffen. So bindet sie auch fleißig Vitamine und Mineralien und beraubt uns damit wertvoller Nährstoffe. Die Zahncreme für besonders weiße Zähne kommt in edlem Schwarz daher, konnte aber in keinem Test überzeugen.
Aktivkohle zur Entgiftung des Körpers hat sich in der Medizin zu Recht etabliert. In Kosmetik und Lebensmitteln dagegen ist die Beimischung vermutlich nichts weiter als der findige Versuch profitorientierter Firmen: aktiv Kohle zu machen.
Wirksamkeit
einfach zu gut.
Besonders bedenklich sei der Verzehr von Aktivkohle, wenn man gleichzeitig wichtige Medikamente einnimmt, so der Hinweis von Experten. Dann kann sich der eigentliche Nutzen der Kohle – nämlich das außerordentlich hohe Bindungspotential – genau ins Gegenteil verkehren: Wichtige Arzneistoffe werden ebenso herausgefiltert wie gefährliche Giftstoffe, die Kohle kennt hier keinen Unterschied. So ist die Wirksamkeit von Medikamenten unter Umständen nicht mehr gewährleistet.
Unverhofft kommt oft.
Diesen Aspekt sollten übrigens auch Frauen beachten, die mit der Antibabypille verhüten. Wer regelmäßig seinen schwarzen Detox-Smoothie schlürft, könnte neun Monate später sein blaues (Baby) Wunder erleben. Denn Aktivkohle nimmt auch hier wie ein Schwamm alle Stoffe auf und mindert auf diese Weise die empfängnisverhütende Wirkung.
Fazit.
Verbraucherschützer raten daher dazu, von Aktivkohle in Lebensmitteln besser die Finger zu lassen. Ein Smoothie ist schließlich auch ohne Zusätze gesund genug. Und was die anderen Produkte angeht: Mal ehrlich, wer will mit Croissant und Eis wirklich entgiften? ;-)
