Sauber trainiert!
Plogging - nachhaltig
fit werden.
Auf der nächsten Joggingrunde den ganzen Abfall aufsammeln, der auf dem Weg liegt – das ist doch Müll, denken Sie? Sehen Sie es sportlich: Plogging, der Fitnesstrend aus Schweden, macht es vor. Eine saubere Sache für Körper und Umwelt.
Weggeworfene Zigarettenstummel, leere Bierdosen, alte Plastiktüten: Stört Sie der viele Unrat beim Joggen schon lange? Dann verbinden Sie das Angenehme mit dem Nützlichen und machen Sie Plogging im Park. Bitte was?
Ganz einfach: Das Wort setzt sich aus dem schwedischen Verb „plocka“ (dt. aufsammeln) und Jogging zusammen. Auf einer zugemüllten Wiese in Stockholm kam der Umweltaktivist Erik Ahlström auf die im Grunde recht simple Idee, herumliegende Abfälle auf seiner Laufrunde aufzuheben und zu entsorgen. Die Geburtsstunde eines neuen Trends, der weltweit eine wachsende Anhängerschaft findet – weil er etwas für den Schutz der Umwelt UND für die Gesundheit tut. Und das nachhaltig!
Die Trainingseffekte, die Plogger erzielen, sind ausgeprägter als beim Jogging und ähneln eher einem intensiven Intervalltraining. Laufen, bücken, vorbeugen, Kniebeuge, strecken, Pause, weiterlaufen, diese Übung mehrmals wiederholen – das sportive Mülleinsammeln stärkt das Herz-Kreislauf-System und Muskeln von Rücken, Beinen, Bauch, Po und Armen. Hinzu kommt eine Endorphinausschüttung, die aus der Zufriedenheit resultiert, nach Trainingsende ein sauberes Fleckchen Erde zu hinterlassen.
Warm machen gehört zum Sport dazu. Nehmt unser Minispiel für euer Warm-up und dann Laufschuhe an und ab in den benachbarten Park. Als Motivation haben wir euch ein paar erschreckende Fakten über Müll herausgesucht – einfach den Abfall in den Papierkorb wischen.
Eine besondere Ausrüstung braucht man nicht: Wer losploggen will, sollte außer seinen Laufschuhen einen Müllsack und ein paar Arbeitshandschuhe dabeihaben. Besonders praktisch ist es, den Abfallbeutel in einem Rucksack auf dem Rücken zu transportieren.
Schon können Sie als flotte Reinigungskraft losstarten. Je mehr Menschen mitmachen, umso schneller wird Ihr Lieblingspark sauber. Plogging ist ein Gemeinschaftssport. In vielen Städten gibt es organisierte Plogging-Events, die von den Kommunen und privaten Abfallwirtschaftsbetrieben unterstützt werden. In München etwa stellen die professionellen Müllentsorger dem sportlichen Hilfsteam Warnwesten, Handschuhe, Beutel und Getränke zur Verfügung. Eine gute Sache, finden immer mehr Fitnessfans. Die Plogging-Gemeinde wächst weltweit und verabredet sich in den sozialen Medien zu spontanen Müllsammelaktionen. Unter dem Hashtag #plogging auf instagram finden sich über 106.000 Beiträge von Ploggern aus den USA, Brasilien, Europa oder Indonesien, die Fotos ihres aufgesammelten Abfalls von Stränden, Parkanlagen und Straßenzügen posten, um damit andere zu motivieren.
Auch Sie können Teil der Plogging-Bewegung sein. Müll aufsammeln und dabei etwas für die eigene Fitness tun, das kann wirklich jeder. Wenn Sie aus bestimmten Gründen nicht joggen dürfen, dann sammeln Sie einfach beim Walken Müll. Das heißt dann Plaking – und ist ebenso gesund und umweltfreundlich.
