Audi BKK Online Magazin

gesund & vital

Ich hab’s
vergessen …

Lü cke n
i m
Kop f.

Wie komme ich vom Supermarkt bloß nach Hause? Warum fällt mir das Wort für das Dings nicht mehr ein? Wer ist die Frau, die mich so anlächelt? Noch immer ist bei Demenz keine Heilung in Sicht. Aber es gibt 12 Faktoren, die Ihr persönliches Risiko um bis zu 40 Prozent reduzieren könnten.

Für Menschen mit Demenz besteht die Welt zunehmend aus Puzzleteilen, die nicht mehr zusammenpassen … die Erkrankung ist grausam, weil sie Betroffenen nicht nur Erinnerung, Denkvermögen und andere Hirnleistungen nimmt, sondern auch Würde. Die kognitiven Veränderungen führen zu Angst, Scham, Aggression und sozialem Rückzug. Erkrankte sind mitunter rastlos und verhalten sich immer auffälliger – eine schmerzhafte Zeit auch für Angehörige.

Wie eine Demenz entsteht, ist nicht restlos entschlüsselt. Mediziner unterscheiden zwischen vaskulären Demenztypen, bei denen Durchblutungsstörungen Gefäße im Gehirn schädigen, und neurodegenerativer Demenz, bei der Nervenzellen des Gehirns ohne erkennbare Ursache absterben. Aktuell sind bis zu 1,6 Mio. Menschen in Deutschland betroffen. Und noch immer sind Demenzerkrankungen nicht heilbar. Ob ein Mensch erkrankt, das entscheiden Gene und Lebensumstände.

Eine Garantie, Demenz zu entkommen, gibt es nicht.

Das heißt nicht, dass wir präventiv nichts machen können: Experten haben 12 Faktoren ermittelt, die unser Demenzrisiko erheblich beeinflussen.

1. Viel lernen!


Je mehr Wissen wir von Kind auf erwerben, umso besser trainieren wir uns Gehirn fürs Alter. Lesen und Lernen halten auch Senioren im Kopf fit. Geringere Bildung hingegen führt zu einem um 60 Prozent erhöhten Demenzrisiko.

2. Den Blutdruck senken!


Liegt Ihr Blutdruck systolisch dauerhaft über 140 mmHg, steigt Ihr Demenzrisiko um 60 Prozent.

3. Altersdiabetes behandeln


Ein gestörter Insulinstoffwechsel beschleunigt Demenz um 50 Prozent. Je eher Sie einen möglichen Altersdiabetes erkennen und behandeln, um so besser. Behandlungsprogramme finden Sie unter:
www.audibkk.de/bkk-medplus

4. Besser hören!


Wer schon mit 45 bis 65 Jahren schlecht hört, schaltet in Gesprächen ab – und erkrankt im Alter doppelt so häufig an Demenz. Ein Hörgerät bringt auch Ihrem Gehirn gute Unterhaltung.

5. Den Kopf schützen!


Wer in mittleren Jahren ein Schädel-Hirn-Trauma erleidet, erkrankt später doppelt so oft an Demenz – bei Bewusstlosigkeit steigert sich das Risiko sogar um das Vierfache!

6. Weniger Alkohol!


Übertriebener Alkoholkonsum steigert das Demenzrisiko um 20 Prozent. Also lieber öfter Alkoholfreies genießen.

7. Überflüssige Pfunde verlieren!


Was Ihr Demenzrisiko angeht, wiegt Übergewicht schwer. Je mehr Kilos Sie auf die Waage bringen, umso schlechter wird Ihre Hirnleistung. Die Ernährungsangebote der Audi BKK helfen beim Abnehmen:
www.audibkk.de/ernaehrung

8. Nichtraucher werden!


Rauchen ist ungesund, auch für den Kopf. Wer mit über 65 Jahren nicht darauf verzichten kann, steigert das Risiko um 60 Prozent! Rauchstopp lohnt sich also für Senioren: Leichter geht’s mit den Nichtraucherkursen und der Rauchfrei-App der Audi BKK.
www.audibkk.de/rauchstopp

9. Depressionen bekämpfen!


Depressionen im Alter verdoppeln das Demenzrisiko. Zögern Sie also nicht einen Arzt aufzusuchen. Schnelle Hilfe bietet Ihnen auch die psychologische Video-Beratung der Audi BKK:
www.audibkk.de/minddoc

10. Isolation vermeiden!


Wer im Alter allein und zurückgezogen lebt, verschlechtert seine Hirnfunktion. Besonders gefährdet sind lebenslange Singles und Verwitwete.

11. Für frische Luft sorgen!


Ob Abgase oder Passivrauchen: Feinstaubpartikel und Stickoxide sind für das alternde Gehirn eine Belastung. Rauchen Sie nicht in der Wohnung und fahren Sie oft in die Natur.

12. Aktiv bleiben!


Wer sich nicht bewegt, bewegt auch nichts im Kopf. Couchpotatoes haben ein 40 Prozent erhöhtes Demenzrisiko. Spätestens im mittleren Alter gilt: runter vom Sofa! Das Kursprogramm der Audi BKK finden Sie unter:
www.audibkk.de/gesundheitskurse

Ihr Lebensstil hat also mehr Einfluss auf Ihr Demenzrisiko, als Sie vielleicht gedacht haben. Und das Beste daran: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol und regelmäßiger sozialer Austausch – das alles können Sie selbst beeinflussen. Jeder Schritt zählt!

Das können Sie als Angehörige tun

Demenzkranke benötigen Unterstützung – ihre Angehörigen auch. Wir geben Ihnen Tipps im persönlichen Umgang mit Betroffenen und zeigen Ihnen Wege, die Sie als Bezugsperson entlasten können. Denn die körperlichen und seelischen Belastungen, die mit der Demenzerkrankung eines nahen Angehörigen einhergehen, sind erheblich und wachsen mit dem Fortschreiten der Krankheit. Ein Grund mehr, sich frühzeitig mit den Symptomen von Demenz vertraut zu machen, das eigene Verhalten gegenüber den Betroffenen anzupassen und Unterstützungsangebote zu nutzen. Wir helfen Ihnen dabei.

Symptome erkennen

Um im Alltag handlungsfähig zu bleiben, sollten Sie mit den demenzbedingten Verhaltensänderungen der Erkrankten umgehen lernen. Dazu müssen Sie die Symptome erkennen und verstehen. Neben Vergesslichkeit und Einschränkungen im Denken können beispielsweise Depression, Antriebslosigkeit, Aggressivität oder Unruhe auftreten. Welche Probleme dadurch im Alltag auftreten, hängt nicht nur von der Persönlichkeit der Betroffenen und dem Krankheitsstadium ab – auch die jeweiligen Lebensumstände und die Kapazitäten der Betreuenden spielen eine wichtige Rolle. Hier können Sie selbst ansetzen und trotz Einschränkungen die Voraussetzungen für eine gutes Zusammenleben schaffen.

Eigenständigkeit erhalten

Dazu gehört vor allem, die Würde der Erkrankten zu bewahren: Versuchen Sie, die Dinge aus der Perspektive der Erkrankten zu sehen und vermeiden Sie Kritik und Maßregelungen. Ermöglichen Sie es den Betroffenen, soweit wie möglich eigenständig und selbstbestimmt zu handeln: Vereinfachen Sie Alltagsabläufe und teilen Sie Aufgaben in einzelne Schritte. Leisten Sie, wo nötig, gezielt Hilfestellung.

Orientierung geben

Eine ruhige, übersichtliche Umgebung – ggf. mit Hinweisschildern in der Wohnung – kann Erkrankten genauso helfen wie ein klar strukturierter, kontinuierlicher Tagesablauf. Bei der Tagesgestaltung können Sie nicht nur an die Gewohnheiten der Betroffenen anknüpfen, sondern auch auf deren bestehende Fähigkeiten und Talente aufbauen.

Sicherheit gewährleisten

Beseitigen Sie Stolperfallen und installieren Sie Rauchmelder. Bewahren Sie gefährliche Substanzen wie Reinigungsmittel oder Medikamente unzugänglich auf. Für den Fall, dass sich Demenzerkrankte verirren, sollten Sie die Bekleidung mit Visitenkarten oder Etiketten versehen, auf denen Ihre Kontaktdaten vermerkt sind. Auch Personenortungsgeräte können in diesem Fall helfen.

Kommunikation anpassen

Haben Sie Verständnis für die Situation der Erkrankten – und verständigen Sie sich so mit ihnen, dass Sie sie auch wirklich erreichen: zugewandt, wertschätzend und geduldig. Stellen Sie zunächst Blickkontakt her, damit sich Ihr Gegenüber angesprochen fühlt. Formulieren Sie kurze, klare Sätze und stellen Sie möglichst einfache Ja/Nein-Fragen. Vermeiden Sie mehr als 2 Antwort- bzw. Auswahloptionen und achten Sie auf kritische Gesprächssituationen, die Ihr Gegenüber überfordern könnten. Sehen Sie von Konfrontationen ab und sorgen Sie rechtzeitig für Ablenkung.

Konflikten begegnen

Falls es doch zu einer Auseinandersetzung kommt: Versuchen Sie, gelassen zu bleiben und die Ursachen zu erkennen. So können Sie ähnliche Situationen in Zukunft vermeiden. Fassen Sie Vorwürfe oder Beschimpfungen nicht als persönlichen Angriff, sondern als Symptom der Erkrankung auf. Aber: Bringen Sie sich in Sicherheit, sobald Sie sich bedroht fühlen und holen Sie im Notfall Hilfe.

Unterstützung finden

In Ihrem Hausarzt haben Sie einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort – nicht nur medizinisch, sondern auch, wenn es um geeignete therapeutische und soziale Hilfseinrichtungen geht. Dazu zählen beispielsweise Betreuungsgruppen, Pflegeangebote und Pflegeheime oder spezielle Kliniken.

Auch unsere Audi BKK Pflegeberater sind für Sie da: Wir informieren Sie über unsere Leistungen und unterstützen Sie bei der Suche nach Hilfsangeboten.

Die Pflegeberatung der Audi BKK steht Ihnen telefonisch unter 07132 9994-500 und 089 15880-507 zur Verfügung.

Hilfe annehmen

Sorgen Sie auch für sich selbst: Indem Sie Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, helfen Sie den Betroffenen und sich gleichermaßen. Die Betreuung von Demenzkranken ist anstrengend, aber Sie sind nicht allein: Rund 80 Prozent aller Demenzkranken werden von ihren Angehörigen versorgt. Viele Menschen befinden sich in der gleichen Situation wie Sie – suchen Sie den Austausch. Dazu gibt es vielerorts Angehörigengruppen, die von Alzheimer-Gesellschaften oder anderen sozialen Einrichtungen organisiert werden – entweder als Selbsthilfegruppe oder professionell moderiert. Auch in entsprechenden Onlineforen finden Sie Menschen, denen es genauso geht wie Ihnen. Darüber hinaus bieten verschiedene Träger Schulungskurse zur Pflege dementer Angehöriger an, die von den Pflegekassen finanziert werden. Ebenfalls hilfreich im Betreuungsalltag: Technische Lösungen wie mobile Smartphone-Apps oder elektronische Geräte für zuhause können Angehörigen und Erkrankten das Leben erleichtern.

Weitere Informationen zum Thema Demenz finden Sie unter www.deutsche-alzheimer.de. Die Telefonberatung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ist unter 030 259379514 oder 01803 171017 für Betroffene, Angehörige und professionelle Helfer erreichbar.

Weiterleitung

Sie sind Angehöriger eines Betroffenen?

Die Audi BKK lässt Sie nicht allein:
In unserem Pflegeportal finden Sie wichtige Unterstützung sowie verschiedene Online-Kurse für pflegende Angehörige:
www.audibkk-pflegeportal.de


Ganz neu: der kostenlose Online-Kurs Selbstfürsorge durch Achtsamkeit. Melden Sie sich gleich an!
www.curendo.de/audibkk

Weitere Themen:

Schnelle Hilfe bei COPD.

Schnelle Hilfe bei COPD.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD entwickelt sich schleichend und wird häufig unterschätzt. So hilft das BKK MedPlus Behandlungsprogramm Betroffenen.

Mehr

Frau im MRT

Wohin das Auge NICHT sieht.

Bildgebende Verfahren sind häufig unverzichtbar, aber die Strahlung birgt Gefahren.

Mehr

tags

weitersagen