Zuerst geht es steil nach oben. Aus dem Drang, sich selbst oder anderen etwas zu beweisen, resultiert ein übersteigertes Leistungsstreben. Die hohen eigenen und äußeren Erwartungen müssen schließlich erfüllt werden.
Einmal in diese Spirale geraten finden viele der Betroffenen aus eigener Kraft nicht wieder zurück zu einem ausgeglichenen Leben. Im Phasenmodell des Burn-out-Syndroms ist das Scheitern vorprogrammiert.
In der Intensität und im Umgang mit Burn-out gibt es natürlich individuelle Ausprägungen. Offenkundig ist auch die unterschiedliche Akzeptanz der Krankheit bei Männern und Frauen – sowohl von den Betroffenen selbst als auch extern.
Von Burn-out waren bislang statistisch betrachtet überproportional viele Frauen betroffen: Beruf und Kinder führen zu einer permanenten Doppelbelastung, die schließlich in einem Burn-out gipfelt. Aktuelle Zahlen aber belegen, dass Männer weitaus stärker betroffen sind als angenommen. Der Grund für die hohe Dunkelziffer liegt ebenfalls in der Natur der Sache: Männer muten sich einerseits selber lieber zu viel zu als zu wenig. Das Ideal von Männlichkeit erlaubt eben keine Zeichen von Schwäche. Auch vonseiten der behandelnden Ärzte wird betroffenen Männern eher empfohlen „sich nicht so anzustellen” oder „einfach mal Urlaub” zu machen. Im Umgang mit den Symptomen entwickeln Männer ebenfalls ein typisches Verhalten: Während Frauen sich mit ihren Problemen isolieren, neigen Männer zu verstärktem Alkoholkonsum, der die Abwärtsspirale noch beschleunigt.
Ob Mann oder Frau: Wichtig ist – wie bei jeder Krankheit – die Früherkennung. Je eher Symptome richtig gedeutet und Maßnahmen eingeleitet werden, umso größer die Chance auf nachhaltige Heilung. Sorgen Sie also in angespannten Phasen rechtzeitig für Stressabbau durch Sport, ausreichend Schlaf und bewusste Auszeiten. Das Wichtigste aber: Lassen Sie sich im Verdachtsfall frühzeitig beraten.
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Burn-out.
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