Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat erstmals Empfehlungen herausgegeben, wie der Alltag für Ein- bis Vierjährige aussehen sollte.
Von der Babytrage in die Babywippe, vom Autositz in die Kinderkarre: Die Kleinsten von uns sitzen zu viel. Und zu oft und zu früh haben sie dabei einen Bildschirm vor sich, mit vermeintlich guten Lernprogrammen und angeblich kindertauglichen Spielen.
Jetzt hat die WHO erstmals Richtlinien herausgegeben, was Kleinkinder stattdessen tun sollten: auf Spielplätzen he rumtollen, durch die Wohnung laufen, auf dem Boden krabbeln oder auf einer Decke auf dem Bauch liegen. Je mehr, desto besser! All das fördere die motorische Entwicklung und Koordination. Die Experten der WHO beziehen sich bei ihren Empfehlungen auf Leitlinien, die kanadische Wissenschaftler vorgelegt haben:
Babys
- sollten mehrere Male am Tag in verschiedenen Positionen aktiv sein – etwa auf einer Decke auf dem Boden. Mindestens 30 Minuten wach auf dem Bauch zu liegen, ist besonders förderlich für ihre Entwicklung.
- sollten weniger als eine Stunde am Tag sitzen, auch nicht im Hochstuhl oder in der Babyschale.
- sollten niemals einen Bildschirm in den Händen halten.
Kinder von
ein bis zwei Jahren
- sollten mindestens drei Stunden am Tag aktiv sein – toben, rennen, klettern, spazieren gehen: Gut ist alles, was bewegt.
- sollten grundsätzlich nicht auf einen Bildschirm schauen. Zweijährige zumindest weniger als eine halbe Stunde.
Kinder von
drei bis vier Jahren
- sollten sich mehr als drei Stunden bewegen. Lieber einmal mehr Spielplatz als weniger. Und warum nicht mal zu Fuß einkaufen gehen – gemeinsam mit dem Nachwuchs?
- sollten nicht mehr als eine halbe Stunde täglich an einem Bildschirm sitzen.
Klingt nach einer glücklichen Kindheit von früher?
Genau! Es dürfte Eltern also im Prinzip leichtfallen, die Empfehlungen der WHO umzusetzen. Denken Sie einfach daran zurück, was Ihnen als Kind am meisten Spaß gemacht hat, und fragen Sie auch die Großeltern um Rat: Oma und Opa haben bestimmt tolle Tipps aus analogen Zeiten auf Lager, wie man den Nachwuchs gut gelaunt in Bewegung halten kann.